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Mit schnellen Schritten betrat er sein Büro und wusch sich erst einmal das Blut von den Händen. Wieder einmal hatte er sich kurzerhand dem Training der neuen Sicherheitsleute angeschlossen, um ein wenig seiner Kraft abzubauen. Außerdem war es ihm durchaus ein Genuss, wenn er die jungen Anwärter demütigen konnte. Man sah ihm meistens nicht wirklich an, welche Kraft in ihm steckte und vor allem welche Techniken er beherrschte. Mit Leichtigkeit hatte er dafür gesorgt, dass einer der Anwärter mit gebrochener Nase und einigen starken Prellungen auf dem Boden gekauert hatte, aber wirklich interessieren tat ihn das nicht. Wer ein Sicherheitsmann werden wollte, der musste im Zweifelsfalle einstecken können. Sie konnten seiner Meinung nach ja wohl schlecht anfangen zu weinen, wenn sie von einem Angreifer mal einen auf die Nase bekamen. Und genau so ließ er seine Leute auch ausbilden. Die Ausbildung war ein Knochenjob, aber so stellten sie im wirklichen Beruf dann wenigstens keine Scheiße an. Mit einem einzigen Schlag hatte er dem jungen Kerl die Nase und wahrscheinlich auch das Jochbein gebrochen und das Blut hatte sich etwas auf seiner Hand verteilt. Während er sich die Hände wusch, lag ein kaltes Grinsen auf seinen Lippen. Als er fertig war, trocknete er seine Hände ab und ging zu seinem Schreibtisch. Einige Mails beantwortete er mit fliegenden Fingern, aber dann lehnte er sich zurück und rauchte erst einmal in aller Ruhe eine Zigarette.
Plötzlich ertönte der Summer auf seinem Schreibtisch und seine Sekretärin meldete sich.
>Mr. Duncan? Hier steht Dr. Jones. Sie haben mit ihm einen Termin<
Genervt seufzte er und betätigte die Sprechanlange dann.
"Schicken Sie Ihn einfach rein Cynthia!", murrte er und drückte die Zigarette aus. Er wusste genau, dass Dr. Jones es nicht mochte, wenn er während eines Gespräches rauchte und da es hier um neue Finanzen ging, zog er es doch vor, dieses Mal wirklich nicht zu rauchen. Es dauerte nur einige Moment und dann klopfte es. Er bat Dr. Jones herein und schon betrat ein doch recht junger Kerl sein großes Büro.
>Guten Morgen Mr. Duncan, bitte entschuldigen Sie die kleine Verspätung. Sie wissen ja wie der Verkehr um diese Uhrzeit ist.<
Er tat die Worte des Doktos mit den immer zerzausten Haaren einfach mit einem Nicken ab.
"Guten Morgen Dr. Jones, kommen wir gleich zur Sache. Ihnen ist klar, dass wir dieses Jahr mehr Budget brauchen werden. Wir haben mehr Anwärter als letztes Jahr und die Ausbildung ist wesentlich strenger geworden. Ich rechne mit Mehrausgaben von mindestens einer Million", fing er das Gespräch mit dem Doktor an. Dieser aber schüttelte sofort wehement den Kopf und meinte, dass sie sich das nicht leisten könnten. Er erhob sich aus seinem Sessel und ging um den Schreibtisch herum. Etwas versetzt zu dem jungen Doktor ließ er sich auf der Kante seines Schreibtisches nieder. Dieser versuchte noch immer sein Nein zu rechtfertigen, aber er hörte ihm schon gar nicht mehr richtig zu.
>Mr. Duncan, Sie müssen doch verstehen, dass ich meinen Bossen nicht einfach so eine Million Dollar aus den Rippen leiern kann oder?<
Mit einem nicht deutbaren Lächeln auf den Lippen beugte er sich etwas zu dem jungen Mann nach vorn.
"Dr. Jones...", fing er an, während er sich einen Hemdärmel etwas nach oben krempelte.
"Sie müssten mich mittlerweile doch lange genug kennen."
Blitzschnell packte er den Kragen des Mannes und zog ihn zu sich heran. Mit eiskaltem Blick sah er ihm direkt in die Augen.
"um zu wissen, dass ich ein Nein nicht akzeptiere. Ich will eine Million Dollar mehr in meinem Budget haben oder Ihre ruhigen Nächte sind vorbei. Denn dann werden Sie so lange extra Dienste erledigen bis ich die eine Million wieder drin habe! Haben wir uns da klar verstanden?!", zischte er, während er den Mann immer noch am Kragen gepackt hielt. Mit einem Ruck stieß er ihn wieder in den Besucherstuhl und richtete sich etwas auf. Bei seinen nächsten Worten klang er wieder... freundlich konnte man es noch nicht nennen... ruhiger.
"Morgen früh erwarte ich Sie wieder hier - selbe Uhrzeit. Und ich hoffe, Sie bringen erfreuliche Nachrichten mit. Ansonsten werde ich nicht nur ihren Kragen berühren..."
Ein Grinsen legte sich auf seine Lippen und der Doktor erhob sich doch ziemlich verunsichert von seinem Stuhl.
>Ich werde morgen früh da sein<, hörte man noch leise und dann war er auch schon verschwunden. Er lächelte und ließ sich wieder auf seinem Sessel nieder. Er griff nach dem telefon und rief unten im Ausbildungszentrum an. Er wollte wissen, wie sich der Kerl, dem er so zugesetzt hatte, verhalten hatte... Weicheier konnte er in seiner Firma nicht gebrauchen...

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